Um den Eindruck zu erwecken, dass nicht sie selbst diesen Text über sich selbst schrieb, schrieb die Autorin diesen Text in der dritten Person, aber eigentlich über sich selbst (gleiches gilt übrigens für die Klappentexte ihrer Bücher). Seit 2021 ist sie (eben, diese Olivia El Sayed) Teil der Autor:innenwerkstatt Atelieer. 2021 erschien ihr Buch flowery wordis. Ihr erstes und gleichnamiges Bühnenprogramm wird sie bis Ende April 2023 schweizweit an 30 Orten aufgeführt haben (Futur II, immer risky).

Davor war sie fünf Jahre lang vor allem Mutter und eine ziemlich derangierte Hausfrau. Noch davorer arbeitete sie in verschiedenen Funktionen in und für Radioredaktionen, Agenturen und Musiklabels. Nebenberuflich studierte sie einen Bachelor lang Sprachen mit Fokus Literatur und Philosophie (das ist aber so lange her wie das Fleischkleid von Lady Gaga oder die Gründung von One Direction). Für die NZZ am Sonntag schrieb sie bis Anfang 2023 in 52 wöchentlich erscheinenden Kapiteln einen Fortsetzungsroman, der, in abgeänderter Form, als ihr zweites Buch Scheidungskinderclub erhältlich ist.

Ausser dem Salami-Chörbli an der Pfungemer Dorfete hat sie noch nie etwas gewonnen und keine ihrer Arbeiten wurde jemals ausgezeichnet. Je nu. Dafür hat sie kleine Poren, ein Händchen für Instagram und Glück in der Liebe. Das ist auch irgendwie schön.